Die Toten von Silbernaal: Ein Kriminalroman aus den dunklen Zeiten des Harzes by Helmut Exner

Die Toten von Silbernaal: Ein Kriminalroman aus den dunklen Zeiten des Harzes by Helmut Exner

Autor:Helmut Exner
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Crime Fiction
Herausgeber: EPV Elektronik-Praktiker-Verlagsges. mbH
veröffentlicht: 2011-12-31T16:00:00+00:00


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Frau Spielmann war heute sehr agil. Sie hatte Kaffee gekocht, Saft, Wasser und Kekse bereitgestellt und erwartete Schneider auf der Terrasse. Das Wetter war einfach zu schön, um im Haus zu sitzen. Die Nachmittagssonne wurde durch das Haus von Westen her abgeschirmt. Selbst der konservative, immer etwas steif wirkende Kommissar hatte sich kurze Hose und T-Shirt angezogen, was Ingrid Spielmann zu der Bemerkung verleitete:

»Sie sehen heute aus wie ein Sommerfrischler. Sie sollten lieber Frau und Kind nehmen und an die Talsperre fahren, anstatt sich das Geschwafel einer alten Schachtel anzuhören.«

»Liebe Frau Spielmann, erstens sind Sie keine alte Schachtel, sondern allenfalls eine ältere Dame. Und zweitens wäre ich nicht hier, wenn Sie schwafeln würden. Was Sie zu erzählen haben, ist so faszinierend, dass ich das kühle Bad gern auf abends verschiebe.«

»Ein Charmeur sind Sie auch noch. Aber gut, jetzt sind Sie hier und ich werde mich bemühen, weiter zu erzählen.«

Tochter Regine, die immer etwas zurückhaltend war, lächelte angesichts der guten Laune ihrer Mutter. Außerdem hatte sie einen Anruf von Antek erhalten. Er hatte ihren Bruder Karol kennengelernt und schwärmte in den höchsten Tönen von ihm. In vierzehn Tagen würde er wieder nach Lautenthal kommen und ihn mitbringen. Auch Jakub wollte wieder mitkommen. Der hatte offenbar einen Narren an seiner neuen Damenbekanntschaft gefressen. Regine war heute rundherum zufrieden. Und sie war auch gespannt, was ihre Mutter heute erzählen würde.

»Wir waren wohl im Jahr 1944 stehengeblieben«, sagte Ingrid Spielmann.

»Das war ein, Entschuldigung, wenn ich das so sage: das war ein absolut beschissenes Jahr.«

Jetzt mussten Regine und der Kommissar grinsen, dass sich die alte Name so derb ausdrückte.



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